Textatelier
BLOG vom: 09.01.2024

Kommunale Walliser Foto-Stative und Rätsel zur Mischabelgruppe

Eine Fotoidee und Grübeln über Mistgabeln oder Sarazenen

von Werner Eisenkopf, Runkel/D.

 

 


 

Die Schweiz ist noch rätselhafter, als Viele denken! Selbst alte und sehr erfahrene Schweizerbürger, wissen oft keine Antworten auf gewisse Fragen. Hier geht es jetzt nicht etwa um weltbewegende  Super-Wichtigkeiten, sondern einfach so mal um eher einfache Dinge, die sich so im Leben oder in einem Kurzurlaub eher zufällig ergeben.

Wer hätte gedacht, dass eine kleine Walliser Gemeinde, perfekte kommunale Foto-Stative aufstellt, die gerade Fotos mit langen Tele-Brennweiten verwacklungsfreier machen. Hier geht das diesbezügliche Lob an die Gemeinde Törbel im walliser Bezirk Visp. Törbel liegt links hoch über dem Mattertal, in Fliessrichtung Norden, also der Rhone zu gesehen, die hier noch Rotten genannt wird. Man kommt über das "Brückendorf Stalden" (Bahnhof), per Auto oder auch per Postbus hoch nach dem Ortskern Törbel. Wenn man dort durch und weiterfährt, in Richtung Moosalp, dann kommt etwas ausserhalb und direkt an der Strasse, der Platz auf den Fotos hier. Ein Platz mit angenehmer Überraschung und rätselhaften Gedanken. Dazu auch ein Platz mit Ruhebank und weitem Blick über Mattertal und unterstes Saastal. Darüber dann auch der Blick zu den Bergen der Mischabelgruppe.

Irgendeine unbekannte Person, wohl in der Gemeinde Törbel, hat gewiss einst in einem Geistesblitz erkannt, daß Landschaftsfotografen  einerseits gerne auch mal mit langen Telebrennweiten fotografieren. Andererseits aber diese dann leicht zu Verwacklungen führen, wenn man nicht die ruhige Hilfe eines Fotostativs benutzt. Dazu kommt problemverschärfend eine Grundeinstellung, tief im Menschen (Homo sapiens faulenzeris) drin verankert, die allgemein beschönigend mit 'Faulheit' tituliert wird. Dies bedeutet hier an diesem schönen Fotoplatz, hoch über Törbel, dass selbst ein Hobby-Fotograf, der ein Fotostativ zusammengelegt mit dabei hat, nicht automatisch auch selbiges auspackt und zurechtmacht für seine Kameras. Die Verwacklungsgefahr ist also nicht gebannt! Hier greift nun der 'Törbeler Geistesblitz', also diese geniale Lösungsidee ein und das Ergebnis sieht man sofort in diesem Bild:

 


 

Das so bisher wohl aus reinen Bescheidenheitsgründen nicht so benannte "Törbeler Kommunal-Fotostativ" ist erkennbar als Auflage für das Teleobjektiv des Fotografen. Es ist stabil einzementiert und so geschickt am Weghang nahe der Ruhebank platziert, dass Fotografen, wie auch Fotografinnen, mit unterschiedlichsten Körpergrössen dieses "Kommunal-Fotostativ" benutzen können.

Damit nur "Wissende" dieses "Törbeler Kommunal-Fotostativ" auch passend nutzen, ist es geschickt getarnt, als angeblicher Parkscheinautomat. Gewiss hat die Gemeinde Törbel keine vernünftigen Gründe, einen da hinein gezahlten Obolus, dann als Spende für die geniale Foto-Statividee auch zu kassieren. Es sei ihr einfach gegönnt! Kommunen sind fast immer eher klamm, als reich. Daher sollte jeder Fotograf hier auch eine dankbare Spende einwerfen, der diese Vorleistung der Törbeler zu würdigen weiss.

Der Fotograf benutzt hier eine LEICA-SL und über Adapter ein "Fossil-Objektiv" von der deutschen Firme NOVOFLEX in Memmingen/Allgäu. Allerdings ist es nicht mehr im Originalzustand, sondern einer der beiden "Maschinenpistolengriffe" ist absichtlich mit einer profanen Eisensäge einfach abgesägt worden. Die durchaus plausiblen Gründe dafür, werden jedoch erst ein andermal gern erklärt.

Jetzt hier an dem Platz hoch über Törbel, geht der weite Blick rüber zur Mischabelgruppe, deren höchster Gipfel bekanntlich der DOM ist, mit immerhin 4546m ein hoher Viertausender. Das hier mal gezeigte Teilfoto zeigt allerdings mal nur die nördliche Teilgruppe, mit dem Riedgletscher. Man muss ja nicht sämliches "Pulver" gleich am Anfang verschiessen.

 


 

Die Mischabelgruppe liegt gebietsmässig vollständig im schweizer Kanton Wallis und ist nach den Gruppen von Mont-Blanc und Monte-Rosa, immerhin die dritthöchste Gebirgsgruppe der gesamten Alpen. Hinter diesen Bergen, also östlich vom Törbeler Fotoblick aus gesehen, liegt der Simplon-Pass und der wichtige italienische Eisenbahn-Grenzort Domodossola. Dort kommen täglich deutsche DB-Gürterzüge durch, die Ton aus dem deutschen Westerwald über Limburg/Lahn, Basel und die BLS, als Rohstoffe für die italienische Keramikindustrie nach Sassuolo transportieren.

Doch die Grübelei des Fotografen betrifft gerade etwas Anderes. Es geht um die ungekärte Herkunft des Namens der Mischabel-Berggruppe. In Wikipedia (s. Link unten) findet sich die Eintragung zur NAMENSGEBUNG:
"Die Herkunft des Namens Mischabel ist ungeklärt. Zum Teil wird die Ansicht vertreten, er sei von der dreizinkigen „Mischtgabla“ (hochdeutsch: Mistgabel) der ortsansässigen Bauern abgeleitet, nach anderen soll er von den um das Jahr 900 ins Wallis eingedrungenen Sarazenen stammen (Mudjabal, arab. ‚Gebirgskette‘)."

Eine Berggruppe nach Mistgabeln zu benennen, ist wohl etwas schräg aber denkbar. Doch wie kommen die Vermutungen in Richtung "Sarazenen"? Selbige finden sich im Erinnerungsdenken der wohl allermeisten Leserinnen und Leser, eher in und um das historische Jerusalem der damaligen Kreuzzüge. Es dürfte also spannend, werden, dazu mehr nachzuforschen und dabei gewonnene Ergebnisse später auch hier vorzustellen.

Dass völlig fremde Truppen durch das Gebiet der Schweiz zogen, ist aber nicht so ungewöhnlich, wie Viele denken werden. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, schaffte es HANNIBAL bei seinem karthagischen Heereszug 218 v.Chr, gegen die Römer und seiner Alpenüberquerung, nicht bis auf das schweizer Gebiet. Die Sarazenen sollen demnach so um 900 n.Chr. eingedrungen sein, laut einer vagen Eintragung bei Wikipedia. 

Doch in der Neuzeit ist dies Alles besser dokumentiert. So gab es 1799 einen Durchmarsch mit vielen Schlachten von damaligen russischen Truppen, quer durch die südliche und östliche Schweiz. Die Route begann damals von der italienischen Lombardei aus, auf schweizer Boden bei Taverne im Tessin (südlich Bellinzona). Nach etlichen Schlachten und Pass-Überquerungen verliessen die Russen bei Luzisteig den schweizer Boden in Richtung Liechtenstein und weiter nach Vorarlberg (Österreich). Dies ist in der Innerschweiz noch heute ein wichtiger Teil der eigenen Geschichte aber in Deutschland weitgehend unbekannt geblieben.

Damit soll es nun aber für jetzt mal gut sein! Vom "kommunalen -Foto-Stativ" bis zur "Suworow-Armee" ist ja schon ein sehr breites Themenspektrum hier gewesen. Im Jubiläumsjahr des Textateliers, 2004 gegründet vom verstorbenen Walter Hess, sollen ja einige schöne neue Blogs, Artikel und Fotos hier erscheinen. Seit damals ist auch der deutsche Autorkollege Heinz Scholz schon mit dabei. Alles steht und fällt aber mit dem Mann dahinter, der das Ganze vom verstorbenen Walter Hess übernahm und bis heute leitet und pflegt. Sein Name ist Urs Walter und auch im Namen vieler treuer Leser, sei ihm dafür hiermit einmal ganz lieb gedankt!

 

Weiterführende Links:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mischabel
https://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%B6rbel
https://blog.nationalmuseum.ch/2018/05/general-suworow-und-sein-feldzug-durch-die-schweiz/

 

Hinweis auf weitere Blogs von Eisenkopf Werner
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